Ich hatte mich im Herbst 2008 recht kurzfristig dazu entschlossen dem grauen Winter in Deutschland zu entfliehen und noch mal etwas Sonne zu tanken. Von den möglichen Zielen entschied Ich mich dann trotz beginnender Regenzeit für Bali.

Am 10.12. ging es dann über Singapur nach Indonesien. Vom Flughafen in Denpasar führte mich mein erster Weg ins etwas „kühlere“ Ubud. Die Ersten fünf Tage waren für eine Inseltour verplant die mich von Ubud aus über Candi Dasa, Besakih, Lovina und Tanah Lot wieder nach Candi Dasa führte.

Lars @ Bali

Lars@Bali

Nach einer anstrengenden Mischung aus beeindruckenden Landschaften, „Tempelflitzen“ und Butterfahrt war´s dann endlich an der Zeit den gemütlichen Teil einzuläuten.

Das Candi Beach Cottage hatte zwar als „Taucherhotel“ keine eigene Basis, dafür konnte man sich aber an eine der ansässigen Basen vermitteln lassen (Downtown gab es ca. ein halbes Dutzend), was mich dann zu den Shangrila Scuba Divers brachte (http://www.divingatbalishangrila.com/diving-bali.htm).

Betaucht wird überwiegend der Osten Balis vor Candi Dasa. Es werden aber auch Tagestouren bis nach Tulamben (Liberty/Wall) und zur Nusa Penida angeboten. Die Gruppen sind angenehm klein und Die Touren waren gut organisiert. Wegen der stellenweise sehr starken Strömungen (Downcurrents) sind einige Tauchplätze (besonders vor Nusa Penida) eher was für sehr erfahrene oder lebensmüde Taucher. Bei stelenweise bis zu 7 Knoten is man halt schnell mal Richtung Borneo oder Australien unterwegs. ;-}

Von Bali aus werden auch Tauchtrips nach Lombok und Komodo angeboten.


TG 1&2 „Liberty“: Transport nach Tulamben, Regen…ein Strand Cafe dient als Ausgangsbasis für die Tauchgänge.

Über grobes Lavageröll geht es ins Wasser. Das Geröll ging Unterwasser nach wenigen Metern in feinen schwarzen Sand über und kurze Zeit später schälte sich die Unterseite des Rumpfes aus der trüben Brühe…Schönbach an ´nem guten Tag, nur eben wärmer ist da ein passender Vergleich.

Die TG´s führten stets nach rechts entlang des Rumpfes zum Ruder und dann über die tiefer gelegenen Aufbauten zum Bug.

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 Tulamben

Das Wrack liegt auf der Seite und ist stark mit Korallen bewachsen, Aufbauten teilweise nicht mehr erkennbar. Der Bug ist am stärksten beschädigt. Große Schwärme um und über dem Wrack und viel Kleinzeugs darauf (Garnelen, Schnecken, Rotnasenbüschelbarsch, Geisterfetzenfisch…).Besonders die Schnecken und Critter auf dem schwarzen Sand rund um das Wrack schreien Förmlich „HALLO! Hier bin Ich!“

Zum Tauchplatz: Das Wrack liegt bis zu 30m tief.

Strömung: variieren sehr stark (hatte selbst keine oder nur geringe Strömung, drei Tage vorher soll es da ziemlich gezogen haben)

Sichtweiten: schwanken deutlich (der feine Sand wird sehr leicht durch Taucher und Brandung aufgewirbelt)

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Die „Liberty“ wird direkt vom Strand betaucht


 TG 3 Gili Mimpang „Shark Point“ &4 Gili Tepekong „Secret Garden“:

Die erste Ausfahrt ging mit schmalen Auslegerbooten Gili Mimpang. Ausrüstung im Wasser anlegen. Abtauchen an der Ankerboje. Sicht 10-15m. Heller Sandgrund. Außer den „üblichen Verdächtigen“ waren hier sehr viele Schnecken unterwegs (besonders eine knatschgelbe Spezies saß hier fast in jeder zweiten Koralle und Gelege einer „Spanish Dancer“). An der südlichen Wand waren leider keine Haie unterwegs   :-[

Zum Tauchplatz: zwischen den Felsen ca. 7m tief flach abfallend auf 30m, im Südlichen Teil fällt die Felsformation steil auf >50m

Strömung: variieren sehr stark (beim ersten Mimpang-TG mäßige Strömung, drei Tage später wurde es etwas „interessanter“)

Sichtweiten: gut (schwanken jahreszeitlich)

Besonderheiten: zwischen Ende August und Ende Oktober kommen Mola Molas nach Mimpang, an der Steilwand sind regelmäßig Weißspitzenriffhaie zu sehen

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 Im Vordergrund die drei größeren Felsen von Gili Mimpang,
im Hintergrund Gili Tepekong

 Nach der Oberflächenpause in der Basis ging´s dann per Boot nach Gili Tepekong. Wir betauchten den nördlichen Teil und bei schwacher Strömung und guter Sicht war es ein toller TG. Der Bringer waren hier die vier kleinen Weißspitzenriffhaie (Tepekong gilt eher als Kinderstube für Whitetips, während man vor Mimpang eher Mom&Dad Whitetip vor die Maske bekommt).

Auf der Rückfahrt gab es als Bonus noch eine größere Gruppe Delfine zu sehen.

Zum Tauchplatz: Der Norden und Nordosten sind eine langsam abfallende sandige Ebene mit bewachsenen Felsen und Korallenfeldern.

Strömung: variieren sehr stark (besonders der Süden und der „Canyon“ sind berüchtigt)

Sichtweiten: gut (schwanken jahreszeitlich)

Besonderheiten: in Höhlen und unter Tischkorallen verstecken sich junge Weißspitzenriffhaie


TG 5 Padang Bai &6 „Blue Lagoon“:

Nach längerem Ausritt durch die aufgewühlte See ankerten wir in der Bucht von Padang Bai. Der „Spaziergang“ führte aus der Bucht hinaus und entlang der Wand Tajung Sari herum. Netter TG aber nicht sonderlich spektakulär.

Zum Tauchplatz: In der Bucht beträgt die Wassertiefe über dem hellen Sandgrund nur um die 3-4m, erst nach Umrundung der Landzunge im Osten wird es tiefer und die Zahl der Korallen nimmt zu.

Strömung: mäßig (auf dem Rückweg war es etwas nervig). Die Bucht war geschützter, deshalb keine Strömung

Sichtweiten: gut

Nach einstündiger Oberflächenpause in dem kleinen „Kanu“ mit Blick auf die Raffinerie und Dauerregen war der Sprung ins warme Wasser eine Erleichterung.

Die Sicht in der „Blue Lagoon“ war nicht so prickelnd, weswegen das kleine „Wrack“ nicht komplett zu überblicken war. Highlight war noch ein schwarzer Anglerfisch der es sich in den Maschen des künstlichen „Riffs“ aufhielt.

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    Westlich von Candi Dasa liegt die „Blue Lagoon“…und die Raffinerie

Zum Tauchplatz: In der Bucht beträgt die Wassertiefe über dem hellen Sandgrund zwar nur um die 5-10m, fällt aber ab der Kante schnell auf 20-30m

Strömung: mäßig

Sichtweiten: mäßig

Besonderheiten: kleiner Kutter und Drahtkonstrukte zum Aufbau eines künstlichen Riffs


TG 7 Gili Mimpang „Shark Point“ &8 Gili Tepekong „Secret Garden“:

Änhlich TG 3. Ein großer Oktopus war diesmal der Höhepunkt. Wegen stark zunehmender Strömung wurde im Strömungsschatten eines Hügels auf der Ostseite ausgetaucht. Dort sammelte sich aber leider auch eine Menge Plastikmüll, so das wir durch Wolken von Tüten und Verpackungen auftauchten…Örks!!

Beim Nachmittagstauchgang vor Gili Tepekong war die Sicht deutlich schlechter als noch Tage zuvor. Diesmal wurde der Norden in östlicher Richtung betaucht. Die Große Muräne die aus der Tiefe auf das Riff zu kam war ein guter Auftakt nach dem „Junkyard-Dive“ am Vormittag. Leider waren wir, als wir zu der Höhle kamen schon in der Auftauchphase, so das wir nicht mehr nach Haien schauen konnten (dafür saß dann ein weißer Scorpionfish direkt über dem Höhleneingang).


Schnorchel auf Bali:

-Vor Candi Dasa war das Schnorcheln nicht so zu empfehlen. Zum einen war die Strömung nur zum Tidenwechsel vertretbar, zudem wurden große Teile der Riffstruktur abgetragen und durch Betonwälle ersetzt. Die Strömung bringt viel Müll an den Strand.

-Bei Tanjung Jemeluk/Amed war ein netter Platz zum schnorcheln/tauchen. Der Einstieg dort erfolgte zwar auch, wie in Tulamben, über loses Geröll (zwischen dem auch mehrere Scorpionfisch saßen) das aber schnell auf eine kleine Sandebene mit „Gardeneels“ führt. Direkt dahinter fällt der Hang steil in die Tiefe ab. Ein stark bewachsenes Wrack reicht aber aus der Tiefe bis 3-4m unter die Wasseroberfläche und ließ sich noch recht gut erkunden (Die Tauchbasen in Amed fahren den Sopt auch an).

…und beim Schnorcheln immer schön auf die flachen Auslegerboote achten. Unser Skipper torpedierte beim Anlanden `nen Schnorchler der unbedingt am Bootsanleger seinem Hobby nachgehen musste!

Gruß Lars